Außerbörslicher Handel
Neben dem Handel am Parkett und dem Handel über das Computerhandelssystem XETRA gibt es zudem noch den außerbörslichen Handel als „virtuellen“ Handelsplatz. Dieser Handel findet nicht über die Börse statt, sondern direkt zwischen den verschiedenen Banken oder mitunter auch direkt zwischen institutionellen Kunden. Die Kurse für die einzelnen Wertpapiere werden im Rahmen des außerbörslichen Handels, den man übrigens auch als OTC-Handel (Over the counter) bezeichnet, also nicht offiziell und für alle Teilnehmer geltend wie an der Börse notiert, sondern die Preise bilden sich durch individuelle Verhandlungen der Handelsteilnehmer, also der Käufer und Verkäufer. Eine Ausweitung des außerbörslichen Handels auf den Bereich der Privatkunden direkt ist das so genannte Livetrading. Der Kunde kann hier über eine vom Online-Broker zur Verfügung gestellte Handelsplattform quasi live handeln. Man bezeichnet diese Handelsart auch als Realtime. Dem Kunden werden hier zum Beispiel über die Handelsplattform aktuelle Kurse eines Wertpapiers angezeigt, und der Privatanleger hat die Möglichkeit, einen Kauf- oder Verkaufsauftrag im System zu erfassen, der dann auch direkt weitergeleitet wird. Muss man beim „herkömmlichen“ Handel immer der Bank einen Auftrag erteilen, welche diesen dann an den Makler weiterleitet, so fällt diese Zwischenstation Bank beim Livetrading praktisch weg und der Anleger ist mehr oder weniger direkt mit dem jeweiligen Handelssystem verbunden. Der große Vorteil des Livetrading ist die Zeitersparnis gegenüber der sonstigen Auftragserteilung. Der Nachteil besteht natürlich durch diesen Echtzeithandel darin, dass man „Fehler“ in Form fehlerhafter Limits etc. kaum noch korrigieren kann, da der Auftrag nur wenige Sekunden nach der Eingabe im System bereits ausgeführt sein könnte.