Börsenweisheiten

Börse

Nahezu für jeden Lebensbereich gibt es die "guten alten" Sprichwörter, die sogar nicht selten zutreffen, wenn man in eine beschrieben Situation gerät oder sich ein bestimmtes Ereignis darstellt. Auch an der Börse gibt es solche Leitsätze und Sprichwörter, die man dort auch als Börsenweisheiten bezeichnet. Diese können zwar nicht unbedingt mit der technischen oder fundamentalen Analyse, von den reinen Fakten her, mithalten, haben sich in der Vergangenheit aber oftmals bewahrheitet und in nicht wenigen Fällen war man auch als Anleger mitunter sogar besser beraten, sich auf eine dieser Börsenweisheiten zu verlassen, als auf die Empfehlung einer technischen oder fundamentalen Analyse. Die Börsenweisheiten beziehen sich nie auf einzelne Aktien, sondern im Grunde wird hier das Verhalten des Gesamtmarktes und vor allen Dingen der Anleger am Markt bei verschiedenen Ereignissen analysiert und in "Sprüche" gepackt. Manchmal klingen einige Börsenweisheiten zunächst einmal sicherlich auch recht lustig, wenn man dann in der Praxis aber bemerkt, dass an der Aussage wirklich etwas "dran" ist, wundert man sich, wie zutreffend diese Weisheiten doch mitunter sind. Im Folgenden sollen daher, auch etwas zur Auflockerung, die bekanntesten Börsenweisheiten genannt werden und zudem wird auch erläutert, was mit der Weisheit gemeint ist und was "dahinter steckt". Einer der bekanntesten und so genannten "Börsengurus", der schon viele Weisheiten veröffentlicht und ins Leben gerufen hat, ist Herr Andre Kostolany.

"Versuche nicht, ein fallendes Messer zu fangen" (Never catch a falling knife)

Mit dieser Börsenweisheit ist gemeint, dass man bei fallenden Kursen nicht versuchen soll, diese in dem Sinne aufhalten zu wollen, dass man gerade dann diese Aktien kauft, weil man zum Beispiel meint, eben aufgrund der fallenden Kurse ist die Aktie nun billig und es handelt sich somit um einen guten Einstiegszeitpunkt. Die Kunst ist es in diesem Bereich eben, erst dann wieder zu kaufen, wenn sich ein "Boden" gebildet hat, wenn also vorhersehbar ist, soweit das möglich ist, dass die Kurse nicht weiter fallen werden.

"Buy on bad news, sell on good news"

Diese Börsenweisheit gehört sicherlich zu den bekanntesten Weisheiten an der Börse überhaupt und hat sich als Ratschlag in der Praxis schon oft bewahrheitet. Übersetzt bedeutet diese Weisheit zunächst einmal, man soll bei schlechten Nachrichten, sei es konkret zu einem Unternehmen oder auch zur Branche oder Wirtschaft an sich, die Aktien entsprechend kaufen, dafür aber bei guten Nachrichten die Aktien verkaufen. Was sich zunächst sehr widersprüchlich anhört, hat beim näheren Hinschauen eine gewisse Logik. Da die meisten Anleger eben mit, und nicht gegen den Strom schwimmen, haben gute Nachrichten in der Regel zur Folge, dass die betroffene Aktie vermehrt gekauft wird. Dadurch wird die Aktie aber auch schnell zu teuer, ist also überbewertet. Die Folge ist dann sehr oft eine Gegenbewegung, die den Kurs nicht selten niedriger fallen lässt, als er vor der Nachricht gewesen ist. Somit ist man also in dem Fall besser beraten, die Aktien zu verkaufen, um diesen Verlusten zu entgehen. Bei schlechten Nachrichten sollte man hingegen gerade dann die Aktien kaufen, weil die meisten Anleger die Aktien verkaufen werden und somit die Aktien schnell an Wert verlieren, und dieses übertrieben ist. Die Folge sind dann oft kurz- oder mittelfristig deutlich steigende Kurse als Gegenreaktion, von denen man dann profitieren kann.

"The trend is your friend"

"Der Trend ist dein Freund", das bedeutet, man sollte zum Beispiel bei steigenden Kursen nicht zu voreilig diese Aktien verkaufen, um Gewinne zu realisieren, sondern noch etwas abwarten, um dann bei weiterhin gestiegenen Kursen auf noch höherem Niveau verkaufen zu können. Diese Börsenweisheit knüpft im Grunde an die vorherigen Weisheit "Buy on bad news, sell on good news" an, weil auch hier davon ausgegangen wird, dass die meisten Anleger einem Kurstrend folgen, also bei steigenden Kursen kaufen, sodass der Kurs, zumindest kurzfristig, noch weiter ansteigen wird. Es gibt zu dieser Börsenweisheit übrigens auch einen "Umkehrspruch", der nicht sagt, was man tun soll, sondern was man nicht tun soll, nämlich zum Beispiel nicht bei steigenden Kursen zu schnell verkaufen. Diese Börsenweisheit lautet "Never piss against the wind" (pinkel niemals gegen den Wind) und meint eben, dass man bei steigenden Kursen sich dem Trend nicht sofort entgegen stellen soll und voreilig verkaufen sollte.

"Buy on rumours, sell on facts"

Zunächst zur Übersetzung: Kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Tatsachen (Fakten). Es hat sich in der Vergangenheit erwiesen, dass die Kurssteigerungen aufgrund von Gerüchten oftmals sehr groß gewesen sind, auch wenn sich die Gerüchte anschließend als nicht wahr heraus gestellt haben. Deshalb wird mit dieser Börsenweisheit eben empfohlen, dass man quasi auf diesen "Zug" aufspringen sollte und bei Gerüchten Aktien kaufen sollte, weil Gerüchte eben den Kurs oft in die Höhe treiben. Auf der anderen Seite sind die "nackten Tatsachen" und Fakten bedeutend unspektakulärer und werden vielfach von der Börse gar nicht wahrgenommen, sodass man keine größeren Kurssprünge erwarten kann und somit die Aktien besser verkaufen sollte.

"Die Börse ist ein Paternoster"

Diese Börsenweisheit hat sich schon sehr oft bewahrheitet und tut dieses heute immernoch in regelmäßigen Abständen. Es ist damit gemeint, dass die Kurse sehr oft nie gradlinig verlaufen, sondern eher einer Achterbahnfahrt gleichen, sich also auf und ab bewegen. Wenn man sich dieser Tatsache bewusst ist und grundsätzlich davon überzeugt ist, dass eine bestimmte Aktie über ein gutes Potential verfügt, dann sollte man auch Kursschwankungen nach unten einfach zur Kenntnis nehmen und als "normal" ansehen und die Aktien nicht voreilig verkaufen.

"Im Schlaf wirst du reich"

Diese Weisheit knüpft im Grunde an die vorherige an, denn auch hier ist vorrangig gemeint, dass man auch bei Kursverlusten nicht zu schnell nervös werden sollte. Ausgeweitet bedeutet diese Börsenweisheit, dass man sich am besten Aktien kaufen sollte, dann einige Jahre eine Art von Winterschlaf halten sollte, sich also nicht mehr um die Kurse der Aktie kümmern sollte. Nach ein paar Jahren wird man dann oftmals feststellen, dass die Aktien im Kurs insgesamt gestiegen wird. Hätte man den Kursverlauf stets beobachtet, hätte man vielleicht die Aktien aufgrund zwischenzeitlicher Verluste schon verkauft, und so wäre einem der Gewinn letztendlich entgangen.

"An der Börse werden höhere Gewinne als Verluste versprochen"

Bei näherem Betrachten ist diese Börsenweisheit sehr logisch und man kann sie daher auch in keiner Weise widerlegen. Gemeint ist die Tatsache, dass man an der Börse höhere Gewinne als Verluste erzielen kann. Während man maximal 100 Prozent verlieren kann, sind den Gewinnen keine Grenzen gesetzt, man kann also zum Beispiel 500 Prozent gewinnen, aber eben nur 100 Prozent verlieren.

"Hin und her macht Taschen leer"

Mit dieser Börsenweisheit ist gemeint, dass man eher langfristig in Aktien investieren sollte und eben nicht direkt bei Kursverlusten verkaufen sollte. Die Weisheit richtet sich also vor allem gegen das so genannte Daytrading, wo man durch ständiges Kaufen und Verkaufen von Aktien Gewinne erzielen möchte. Natürlich sind hier öfter auch größere Gewinne möglich, aber im Saldo ist es eben in der Regel so, dass nur einer an diesem "hin und her" verdient, nämlich die Bank bzw. der Börsenhändler, der für jede Order eine Provision erhält.

"Sell in may and go away"

Übersetzt bedeutet dieser Spruch "Verkaufe im Mai und geh fort". Man sollte also seine Aktien im Mai verkaufen und dann erst einmal einige Monate abwarten, bis man wieder neu investiert. Diese Börsenweisheit rührt daher, dass sich in den vergangenen Jahren gezeigt hat, dass die Aktienkurse oftmals im Durchschnitt im Monat Mai am höchsten waren, anschließend dann aber gefallen sind. Von daher ist es natürlich für den Anleger sinnvoll, auf dem höchsten Niveau zu verkaufen und später dann bei niedrigeren Kursen wieder einzusteigen. Es betrifft in erster Linie deshalb gerade den Monat Mai, weil die Börse in den Sommermonaten Juni, Juli und August in der Regel relativ ruhig ist (Sommerloch) und die Kurse daher oftmals etwas fallen oder zumindest stagnieren.

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