Hebel - Zertifikate Begriffserklärung
Den Hebel gibt es nicht nur im Bereich des
Optionsscheinhandels, sondern auch immer
mehr Zertifikate weisen einen solchen Hebel
auf. Diese Gruppen von Zertifikaten werden
auch als Hebelzertifikate oder als Knock-Out
Zertifikate bezeichnet. Bei dem Hebel
handelt es sich dabei um eine
überproportionale Möglichkeit der
Gewinnerzielung, der Hebel kommt dabei
aufgrund eines Wertpapierkredites zustande,
den der Anleger indirekt mit dem Kauf des
Zertifikates erhält. In der Praxis wirkt
sich der Hebel dann beispielsweise so aus,
dass der Kaufpreis des Zertifikates
gegenüber dem eigentlichen Wert deutlich
reduziert ist. Liegt der DAX als Basiswert
des Zertifikates zum Beispiel im Bereich von
4.000 Punkten, dann würde das Zertifikat
eigentlich beim Verhältnis 1:100 einen Preis
von 40 Euro haben. Da der Finanzierungslevel
aber bei 3.000 Punkten liegt, kostet den
Anleger das Zertifikat nur die „Differenz“
von 10 Euro. Der Hebel liegt in diesem Fall
also bei drei. Sollte nun der Punktestand
des DAX auf 4.000 Punkte steigen, wäre das
ein Gewinn von 33 Prozent. Der Preis des
Zertifikates würde somit auf 20 Euro steigen
(Preisanstieg von umgerechnet 10 Euro wegen
den 1.000 Punkten Anstieg bei DAX), was
ausgehend von 10 Euro dann ein Gewinn von
100 Prozent, also liegt der Gewinn dreimal
so hoch. Mit dem Hebel in Verbindung steht
bei den Zertifikaten dieser Art jedoch immer
ein „Knock-Out“, welches dann stattfindet,
wenn das Finanzierungslevel unterschritten
wird, in diesem Fall also die 3.000
Punkte-Grenze beim DAX. In diesem Fall wird
das Zertifikat wertlos.