Wie kann ich mein Geld gegen Kursrückschläge absichern?
Nach wie vor handelt es sich beim Investment
in Aktien vom Grundsatz her um ein recht
risikoreiches Investment. Aufgrund von
verschiedenen Ereignissen kann sich der Kurs
einer Aktien schnell sehr negativ
entwickeln. Als Anleger ist man natürlich
bestrebt, sich wenn möglich gegen stärkere
Kursrückschläge abzusichern. In der Praxis
werden zu diesem Zwecke häufig zwei
unterschiedliche Methoden genutzt, die man
natürlich auch in kombinierter Form zur
Kursabsicherung nutzen kann. Die erste
Methode, wie man größere Kursverluste
vermeiden kann, ist das so genannte
Stop-Loss. Es handelt sich dabei um eine
Order (Stop-Loss Oder), durch die man einen
Auftrag in der Form erteilen kann, dass eine
Aktie, die man derzeit im Bestand hat,
automatisch verkauft wird, wenn ein
bestimmter Kurs erreicht wird. Durch diesen
"Notverkauf" kann man sich insoweit gegen
größere Kursverluste absichern, dass die im
Bestand befindlichen Aktien eben verkauft
werden, bevor eventuell noch größere
Verluste eingefahren werden. Man hat
jederzeit nach Erwerb die Möglichkeit, einen
solchen Stop-Loss Auftrag bei der Bank oder
beim Broker zu veranlassen. Das Prinzip soll
nochmals kurz an einem Beispiel verdeutlicht
werden. Angenommen, man hat eine Aktien zum
Kurs von 60 Euro erworben. Um zu vermeiden,
dass man durch fallende Kurse in der
Folgezeit einen größeren Verlust erleidet,
kann man von diesem Niveau ausgehend zum
Beispiel einen Stop-Loss Auftrag über 55
Euro stellen. In der Praxis würde das dazu
führen, dass sobald die Aktie im
Handelsverlauf einen Kurs von 55 Euro
erreicht, dass die Position des Kunden
sofort verkauft wird. Man kann hierbei
natürlich auch Pech haben, dass die Aktie
nur kurz auf ein Niveau von 55 Euro oder
darunter fällt, dann aber wieder stärker
ansteigt vom Kurs her. Dennoch hat man durch
diese Order auf jeden Fall die Gewissheit,
dass man mit dem Investment den Verlust auf
rund neun Prozent begrenzen kann.
1. Möglichkeit Stopp-Loss Order:
Bei der Stop-Loss Order handelt es sich um
eine so genannte passive Kursabsicherung,
indem eine automatischen Verlustbegrenzung
stattfindet. Man hat aber als weitere
Alternative auch die Möglichkeit, sich aktiv
gegen Kursverluste abzusichern, indem man im
Grunde eine Gegenposition aufbaut, und zwar
in Form des Investments in Derivate
(Termingeschäfte). Man verkauft oder kauft
in diesem Fall Optionen oder Futures, die
von der Strategie her gegenteilig zum
Investment in die jeweiligen Aktien sind.
Hierzu ein Beispiel: Angenommen, sie haben
gerade die Aktie X erworben, wobei sich
natürlich im Folgenden auf steigende
Aktienkurse hoffen, um einen Gewinn
erzielen. Auf der anderen Seite möchten Sie
sich aber auch so weit wie möglich gegen
Verluste absichern, falls die Aktien im Kurs
fallen sollten. Es wäre jetzt natürlich
nicht sehr sinnvoll, die eben gekauften
Aktien auf der anderen Seite im Rahmen einer
anderen Position short zu verkaufen, weil
man damit eine "Patt-Situation" erreicht,
denn dann könnte man zwar keine Verluste
erzielen, hätte aber auch keine Chance auf
Gewinne. Man sollte sich in dieser Situation
vielmehr dafür entscheiden, zum Beispiel
einen Optionsschein mit Basis der
entsprechenden Aktie zu erwerben, und zwar -
ganz wichtig - einen Put-Optionsschein.
Würde man einen Call-Optionsschein kaufen,
hätte man keine Kurssicherung betrieben,
sondern man würde damit ja nochmals auf
steigende Kurse setzen, was man mit dem
Investment in die Aktie ja ohnehin schon
tut.
2. Möglichkeit Put-Optionsschein:
Man erwirbt also einen Put-Optionsschein mit
ungefähr der gleichen Basis als Kurswert, zu
der man die Aktien auch erworben hat.
Angenommen, man hat Aktien zum Kurs von 80
Euro erworben. Im Gegenzug kauft man nun
(vereinfacht dargestellt) eine Put-Option
auf diese Aktie mit Basis 80 Euro oder im
nahen Bereich dieses Kurses. Würde nun der
Kurs der Aktien auf beispielsweise 70 Euro
fallen, hätte man mit der Aktie selber zwar
einen Kursverlust erzielt, aber mit dem
Optionsschein einen Gewinn, der den Verlust
ganz oder teilweise ausgleichen kann, weil
man beim Put-Optionsschein ja an fallenden
Kursen verdient. Aufgrund des Hebels muss
man beim Erwerb des Optionsscheins natürlich
nicht bei weitem so viel Kapital einsetzen,
wie man in die Aktien investiert hat.
Natürlich wirkt der Optionsschein nicht nur
Verlust begrenzend, sondern auch der
mögliche Gewinn durch die Aktien wird bei
steigenden Kursen eingeschränkt. Steigt
nämlich der Kurs der Aktie, erzielt man
dadurch zunächst einen Gewinn, aber die Put-Option
verliert natürlich auf der anderen Seite an
Wert. Aber das ist eben der Preis, den die
Kursabsicherung und die Begrenzung von
höheren Verlusten mit sich bringt. Man
sollte also hinsichtlich der Konditionen des
Optionsscheins (Preis, Restlaufzeit,
Basiskurs etc.) darauf achten, dass man sich
für einen Optionsschein entscheidet, der
zwar bei Kursverlusten der Aktie diese
Verluste zum größten Teil ausgleichen kann,
auf der anderen Seite aber auch bei
Kursanstiegen der Aktien nicht so große
Wertminderung erreicht, dass der Gewinn
durch Verlust beim Optionsschein völlig
aufgehoben wird.