Lombardkredit Vergleich
Bei einem Lombardkredit handelt es sich um
ein Darlehen, dass gegen die Verpfändung von
beweglichen Sachen von den Banken vergeben
wird. In der Regel handelt es sich dabei um
ein relativ kurzfristiges Darlehen, welches
selten Laufzeiten über zwei Jahren hat. Ein
ganz entscheidendes Merkmal des
Lombardkredites besteht darin, dass die
Werte, die zur Sicherheit verpfändet werden
müssen, auf der einen Seite beweglich sind,
es dürfen also zu Beispiel keine Immobilien
im Rahmen einer Grundschuld verpfändet
werden. Auf der anderen Seite müssen die
verpfändeten Werte auch einen hohen
Liquiditätsgrad aufweisen, also im Grunde
jederzeit in Bargeld "umgewandelt" werden
können. Dieses trifft zum Beispiel auf
bestimmte Wertpapiere, Wechsel, Edelmetalle
oder bestimmte Waren zu. Man kann je nach
verpfändetem Wert unterschiedliche Arten des
Lombardkredites unterscheiden, nämlich
zunächst einmal den Effektenlombardkredit,
bei dem bestimmte Wertpapiere als Pfand
dienen. Zudem gibt es den
Wechsellombardkredit, den
Warenlombardkredit, den
Edelmetalllombardkredit und den
Forderungslombardkredit. Während der
Lombardkredit heute in den genannten Formen
ansonsten relativ "formlos" von den Banken
vergeben wird, hatte dieser vor Einführung
des Euro eine große Bedeutung im Sinne der
Refinanzierung von Banken.
Wenn man den Lombardkredit nämlich etwas
"strenger" definiert, dann kommt noch die so
genannte Lombardfähigkeit mit ins Spiel.
Lombardfähig bedeutet, dass die verpfändeten
Wertpapiere, Wechsel oder sonstigen
Pfandobjekte von der Bank als Kreditgeber
auch an die Bundesbank weiter verpfändet
werden können. Die Kreditinstitute konnten
sich also durch die Weitergabe der
Sicherheiten refinanzieren. Dabei legte die
Bundesbank relativ strenge Maßstäbe an das
Pfandgut an. So galten als lombardfähig zum
Beispiel Schatzwechsel des Bundes,
rediskontfähige Handelswechsel,
unverzinsliche Schatzanweisungen,
Schuldbuchforderungen des Bundes oder auch
lombardfähige Wertpapiere. Nachdem die
Rediskontierung bei der Bundesbank
heutzutage kaum noch von Bedeutung ist, wird
der Lombardkredit heute in der Praxis etwas
"freier" verwendet. Man unterscheidet hier
inzwischen zwischen einem "echten" und einem
"unechten" Lombardkredit. Bei dem echten
Lombardkredit handelt es sich im Grunde um
ein normales Darlehen, welches sich im
kurzfristigen Laufzeitbereich von maximal
drei Monaten bewegt. Das Darlehen erhält die
Bank als Sicherungsgeber durch die
Bundesbank, wobei dieser echte Lombardkredit
in der Praxis, wie bereits kurz erwähnt,
heute kaum noch vorkommt. Weitaus häufiger
ist der im ersten Teil des Artikels
angesprochen "unechte" Lombardkredit. Dieser
wird in der Regel vor allen Dingen
Firmenkunden zur Verfügung gestellt, und
zwar in Form einer Kontokorrentlinie. Durch
die Verpfändung der bereits genannten
beweglichen "Güter" bekommen die Kunden
diesen Lombardkredit zur Verfügung gestellt,
wobei sich dieser in der Regel im
mittelfristigen Laufzeitbereich bewegt,
zudem oftmals dann auch noch verlängert
wird.