Put Optionsscheine
Optionsscheine lassen sich in zwei große Bereiche einteilen, nämlich in Optionsscheine mit denen man auf steigende Kurse spekulieren kann, die als Call Optionen bezeichnet werden, und in Optionsscheine, mit denen man auf fallende Kurse spekulieren kann. Diese Art der Optionsscheine wird auch als Put Optionsschein bezeichnet. Der Begriff "put" ist das englische Wort für Verkaufen und wird im Zusammenhang mit den Optionsscheinen deshalb verwendet, weil die Put-Optionsscheine das Recht verbriefen, dass der Inhaber den Basiswert zum Basispreis verkaufen darf, während man bei Call Optionsscheinen ein Kaufrecht hat. Ansonsten unterscheiden sich die Put-Optionsscheine nicht von den Call Optionsscheinen, nur die grundsätzliche Intention mit dem Investment ist gegenläufig. Wer sich als Anleger für den Erwerb eines Put-Optionsscheins entscheidet, geht also davon aus, dass der Basiswert in der näheren Zukunft an Wert verlieren wird. Neben dem Leerverkauf von Aktien, den Futures und einigen wenigen Reverse-Zertifikaten stellt der Put-Optionsschein die einzige Möglichkeit dar, wie man als Anleger auch von fallenden Kursen profitieren kann. Wie genau funktioniert ein Put-Optionsschein nun in der Praxis?
Angenommen, Frau Musterliese ist davon überzeugt, dass der Kurs der Volkswagen Aktie in der Zukunft fallen wird. Zudem möchte die Anlegerin in möglichst kurzer Zeit recht hohe Gewinne mit dem Investment erzielen, sodass sie sich zum Kauf von Put-Optionsscheinen mit Basis Volkswagen Aktie entscheidet. Der Basispreis beim ausgewählten Optionsschein liegt bei 65 Euro, während der aktuelle Kurs der Volkswagen Aktie bei 63 Euro liegt, der Schein befindet sich also demnach bereits im Geld. Bei einem angenommenen Hebel von drei würde nun Frau Musterliese jeweils einen Gewinn von drei Prozent erzielen (theoretisch), wenn der Kurs der Volkswagen Aktie um ein Prozent fallen würde. Steigt der Kurs hingegen an, verliert der Optionsschein dementsprechend an Wert. Generell ist die Anzahl der gehandelten Put-Optionen auch ein Maßstab und ein Barometer welches Auskunft über die generelle Stimmung an der Börse gibt. Wenn beispielsweise mehr Put- als Call-Optionen gehandelt werden, dann spricht das für eine recht schlechte Stimmung, weil die Mehrheit der Anleger von zukünftig fallenden Kursen ausgeht.