Turbo Optionsscheine
Neben den Standard Optionsscheinen gibt es noch zahlreiche weitere Optionsscheine, die sich durch besondere Ausstattungsmerkmale auszeichnen. Dazu gehören unter anderem auch die so genannten Turbo Optionsscheine. Das Hauptmerkmal der Turbo-Optionsscheine besteht darin, dass die Volatilität des Basiswertes und auch der Zeitwert des Optionsscheins nur noch einen sehr geringen Einfluss darauf hat, wie sich der Turbo Optionsschein vom Preis her entwickelt. Die Preisentwicklung hängt also in einem sehr hohen Maße davon ab, wie sich der Kurs des Basiswertes ändert, alle anderen Faktoren können daher nahezu ausgeklammert werden. Das "Turbo" aus dem Begriff Turbo-Optionsschein bezieht sich also im Grunde auf das sehr direkte Verhältnis von aktuellem Kurs des Basiswertes bzw. dessen Kursänderung zur Preisänderung beim Optionsschein, Kursänderungen des Basiswertes können bei diesen Optionsscheinen also im Grunde fast im Verhältnis 1:1 nachvollzogen werden. Um das auch in der Praxis sicherstellen zu können, verfügen die Turbo-Optionsscheine über einen eine so genannten Schwellenkurs. Dieser Schwellenkurs ist mit dem Basiskurs des Basiswertes identisch, zu dem man diesen Basiswert kaufen (Call) bzw. verkaufen (Put) kann. Was bedeutet und bewirkt nun das Vorhandensein dieses Schwellenkurses konkret?
Konkret ist der Schwellenkurs im Grunde mit einer von den Knock-Out Optionsscheinen bereits bekannten Knock-Out Schwelle gleichzusetzen. Wird der festgelegte Schwellenkurs während der Laufzeit des Turbo-Optionsscheins einmal unterschritten oder auch nur berührt, dann verfällt auch der Turbo-Optionsschein in aller Regel wertlos. Das Risiko des Anlegers ist beim Turbo-Optionsschein daher also genauso groß, wie beim Knock-Out Optionsschein, dem entgegen steht jedoch der größere Hebel als bei den Standardoptionsscheinen. Bezüglich der Laufzeit gibt es mittlerweile zwei verschiedene Arten von Optionsscheinen. Die ersten Turbo-Optionsscheine, die vor einigen Jahren emittiert wurden, hatten in der Regel eine Laufzeit von nur zwei bis drei Monaten (ab Emissionsdatum). Inzwischen gibt es als Alternative allerdings auch Turbo-Optionsscheine ohne Begrenzung der Laufzeit, so genannte Endlos-Optionsscheine bzw. in dem Fall Endlos-Turbos.