Unterschied: zyklische und defensive Werte
	
									Die vielen Aktien, die man als Anleger am 
									Markt erhalten kann, können in zwei 
									Hauptgruppen unterteilt werden, nämlich zum 
									einen in die zyklischen Werte und zum 
									anderen in die defensiven Werte. Diese 
									Bezeichnung ist im Grunde eine Grundlage für 
									eine Anlagestrategie, da sich defensive 
									Aktienwerte anders vom Kursverlauf her 
									verhalten, als es bei den zyklischen Werten 
									der Fall ist. Doch was genau sind zyklische 
									und defensive Werte und worin besteht der 
									Unterschied? Generell versteht man unter 
									einen zyklischen Wert, dass sich der Kurs 
									der Aktie sehr stark an der konjunkturellen 
									Entwicklung der Wirtschaft orientiert. Der 
									Verlauf der Wirtschaft mit seinem stetigen 
									„Auf- und Ab“ wird auch als Konjunkturzyklus 
									bezeichnet, woraus sich dann der Begriff der 
									zyklischen Aktienwerte ableitet. Die 
									Aktiengesellschaften sind hier von ihrer 
									wirtschaftlichen Lage her sehr stark an den 
									Verlauf der Konjunktur gebunden. Befindet 
									sich die Wirtschaft in einem Aufschwung, 
									dann steigen in der Regel auch die Kurse der 
									zyklischen Werte, ist die Wirtschaft 
									hingegen auf einer Talfahrt, dann fallen 
									dementsprechend auch die Aktienkurse. Der 
									Anleger kann also relativ sicher davon 
									ausgehen, dass die zyklischen Werte im Laufe 
									der Jahre genau wie die Wirtschaft selber 
									einigen Schwankungen ausgesetzt sind, was 
									aber natürlich auch die Chance eröffnet, bei 
									einem „richtigen“ Einstiegspunkt gute 
									Gewinne erzielen zu können. Aufgrund dieser 
									Tatsache sind in Zeiten von boomenden 
									Börsen, wie zum Beispiel ab dem 2. Quartal 
									2009, natürlich in erster Linie die 
									zyklischen Werte beliebt, während die 
									defensiven Werte eher als unattraktiv gelten 
									und vielmehr in Krisenzeiten stark genutzt 
									werden. Von den Branchen her gehören zu den 
									zyklischen Werten zum Beispiel Aktien aus 
									dem Bereich Automobile, Maschinenbau oder 
									auch Finanzwerte wie Banken oder 
									Versicherungen.
									
									Die defensiven Werte verhalten sich hingegen 
									anders, nämlich relativ unabhängig davon, 
									wie sich die aktuelle Lage der Wirtschaft 
									(Konjunktur) gerade darstellt. Zu erklären 
									ist der Unterschied zwischen dem Verhalten 
									der zyklischen und der defensiven Werte vor 
									allen Dingen dadurch, dass die defensiven 
									Werte bestimmte Grundbedürfnisse des 
									Menschen abdecken, welche auch in 
									Krisenzeiten zu einem gewissen Maße 
									befriedigt werden müssen. Bei den zyklischen 
									Werten ist es hingegen der Fall, dass man 
									auf die angebotenen Produkte oder 
									Dienstleistungen in schlechten 
									wirtschaftlichen Zeiten in einem größeren 
									Ausmaß auch verzichten kann. So kauft man 
									sich bei einer schlechten Wirtschaftslage 
									zum Beispiel kein neues Auto, sondern wartet 
									damit noch einige Zeit ab, bis sich die Lage 
									entspannt hat. Als typisch defensive Werte 
									gelten zum Beispiel die (Energie-) 
									Versorger, denn auch in wirtschaftlich 
									schlechten Zeiten müssen die Menschen 
									natürlich Strom haben und können den 
									Verbrauch auch nur in relativ geringem 
									Umfang senken, sodass es für die Aktien der 
									Versorger im Grunde kaum einen Unterschied 
									macht, ob die Wirtschaft derzeit gut oder 
									schlecht ist, denn die Gewinne der Versorger 
									zum Beispiel werden kaum negativ von einer 
									Rezession beeinflusst.
									
				
 
	




