Wertpapierkredit Vergleich

Börse

Nicht immer hat man selber genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um eine Geldanlage tätigen zu können. Im Bereich der Wertpapieranlage gibt es deshalb unter anderem die Möglichkeit, einen so genannten Wertpapierkredit zu bekommen. Man erhält also in diesem Fall ein Darlehen zu dem Zweck, dass man sich von der Kreditsumme Wertpapiere kaufen kann. Sowohl für den Kreditgeber als auch für den Kreditnehmer bestehen allerdings auch Risiken beim Darlehen, die höher als bei einer "normalen" Kreditvergabe sind. In der Regel handhaben die Banken es mit der Vergabe des Wertpapierkredites so, dass die Vergabe des Kredites zweckgebunden ist. So soll vermieden werden, dass sich der Kreditnehmer mit der Darlehenssumme zum Beispiel ein neues Auto kauft, statt Wertpapiere zu erwerben. Die erworbenen Wertpapiere werden auf jeden Fall sofort nach Erwerb zu Gunsten des Kreditgebers als Sicherheit verpfändet. Ob die Darlehenssumme maximal den aktuellen Kurswert haben darf oder ob der Beleihungswert der Wertpapiere angesetzt wird, entscheiden die Banken vielfach unterschiedlich. Das erhöhte Risiko der Bank besteht jedenfalls darin, dass die Wertpapiere zwar als Sicherheit verpfändet sind, aber natürlich im Laufe der Zeit an Wert verlieren können. Dabei kann es sich auch um viele Jahre handeln, in denen der Kunde die Wertpapiere im Depot hält. So kann ein Wertpapier (Aktie) zum Beispiel beim Erwerb noch 50 Euro je Aktie Wert gewesen sein, aber nach einigen Jahren kann der Kurse unter Umständen auch nur noch bei 25 Euro liegen. Diese Sicherheit wäre dann also für die Bank nur noch die Hälfte wert.

Aufgrund des angesprochenen Risikos sind die Zinssätze für den Wertpapierkredit in der Regel auch etwas höher, als die bei einem "normalen" Darlehen, wobei es hier natürlich auf den Umfang und die Art der Sicherheit (Art der Wertpapiere) ankommt. Bei manchen Kreditgebern spielt es auch eine Rolle, welche Art von Wertpapiere der Kunde kaufen möchte. So stellen Aktien natürlich ein deutlich höheres Risiko im Hinblick auf die Wertminderung dar, als beispielsweise Anleihen. Zum Erwerb von Derivaten geben zum Beispiel nur sehr wenige Banken überhaupt einen Wertpapierkredit. Der Vorteil des Kredites für den Kreditnehmer besteht darin, dass er nun die Chance hat, durch das Investment in die Wertpapiere einen Gewinn zu erzielen. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Rendite dieser Anlage sehr hoch sein muss, weil natürlich auch die Kreditkosten in Höhe von ca. 5-10 Prozent an Kreditzinsen pro Jahr erst einmal "herein geholt" werden müssen. Nimmt man die durchschnittliche Wertentwicklung von Standardwerten (Aktien) aus Deutschland als Beispiel, dann liegt diese bei rund zehn Prozent im Jahr. Bei einem Wertpapierkredit mit einem Zinssatz von sieben Prozent würde die Nettorendite also nur bei drei Prozent liegen.


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