Was ist der Zeitwert beim Optionsschein?
Der Zeitwert spielt bei einem Optionsschein eine wichtige Rolle und hat maßgeblichen Einfluss auf die Höhe des Hebels. Ein Zeitwert existiert bei allen Optionsscheinen, da diese zu einem bestimmten Termin fällig werden. Bis zu diesem Termin sollte man entweder die zur Verfügung stehende Option, also den Kauf oder Verkauf von Aktien oder eines anderen Basiswertes durchführen, oder den Optionsschein wieder verkaufen, denn ab dem Fälligkeitstermin ist der Optionsschein nicht mehr handelbar. Genau messen lässt sich der Zeitwert nicht, sondern es spielt in diesem Zusammenhang auch stets eine Rolle, wie weit der im Optionsschein festgelegte Basispreis vom tatsächlichen Kurs des Basiswertes entfernt ist. Ein Optionsschein mit einer Restlaufzeit von einem Jahr hat zum Beispiel noch einen deutlich höheren Zeitwert als ein Optionsschein, der nur noch wenige Monate bis zum Fälligkeitstermin hat. Der Zeitwert nimmt also überproportional mit dem Zeitraum ab, der noch bis zum Fälligkeitstermin des Optionsscheins zur Verfügung steht. Hat ein Call-Optionsschein zum Beispiel den Basispreis der Aktie X von 50 Euro verbrieft, man kann die Aktie X also zu einem Kurs von 50 Euro kaufen, der aktuelle Kurs liegt aber bei 40 Euro, so ist ein Optionsschein mit einer Restlaufzeit von beispielsweise noch einem Monat praktisch schon wertlos. Dieser Optionsschein hat also nur noch einen äußerst geringen Zeitwert, weil es sehr unwahrscheinlich erscheint, dass der Kurs des Basiswertes innerhalb des nächsten Monats noch bis über 50 Euro steigen wird, und erst dann könnte man durch den Optionsschein theoretisch einen Gewinn erzielen. Hätte der Optionsschein hingegen noch eine Restlaufzeit von 10 Monaten, wäre der Zeitwert noch relativ hoch, zumal durchaus eine realistische Chance besteht, dass der Kurs des Basiswertes bis zur Fälligkeit des Optionsschein noch auf über 50 Euro ansteigt.