"Aus dem Geld" / "Im Geld"
Zwei wichtige Begriffe rund um den Bereich Optionsscheine sind die Fachbegriffe "aus dem Geld" und "im Geld". Mit beiden Begriffen wird eine bestimmte Situation des Optionsscheins beschrieben, in welcher dieser sich aktuell befindet. Vereinfacht gesagt bedeutet der Begriff "aus dem Geld", dass der Optionsschein eigentlich keinen Wert mehr hat, zumindest theoretisch, weil der aktuelle Kurs des Basiswertes geringer ist als der Preis, zu dem man diesen Basiswert laut des Optionsscheins erwerben darf (Situation bei einer Call Option). Das würde beispielsweise bedeuten, man könnte die Allianz Aktie als Basiswert laut den Optionsscheinbedingungen zu einem Preis von 50 Euro kaufen, der aktuelle Kurs liegt aber darunter, zum Beispiel bei 45 Euro. In dieser Situation würde natürlich Niemand die Option ausüben, weil man dann fünf Euro mehr für die Aktie zahlen müsste, als man sie aktuell an der Börse kaufen könnte. Theoretisch wäre der Optionsschein in dieser Situation also nichts mehr wert, aber eben nur theoretisch. In der Praxis hat auch ein Optionsschein, der "aus dem Geld" ist noch einen Wert, nämlich einen Zeitwert, denn es besteht ja immernoch die Möglichkeit, dass der Kurs der Allianz Aktie während der Laufzeit des Optionsscheins über die Marke von 50 Euro steigt, sodass man dann wieder einen Gewinn durch Ausüben der Option erzielen könnte.
Auf der anderen Seite bedeutet das "im Geld" sein beim Optionsschein etwas Positives, nämlich dann man aktuell beim Ausüben der Option einen Gewinn erzielen würde, wenn man Ordergebühren und Agio einmal unberücksichtigt lässt. Übertragen auf das vorherige Beispiel wäre der Optionsschein zum Beispiel dann im Geld, wenn der aktuelle Kurs der Allianz Aktie nicht bei nur 45 Euro liegen würde, sondern bei 51 Euro oder mehr. Theoretisch wäre der Optionsschein bereits dann im Geld, wenn der aktuelle Kurs bei 50,01 Euro liegen würde, also sobald der Kurs auch nur einen Cent über dem Preis liegt, zu dem man den Basiswert über den Optionsschein erwerben könnte. Bei einem Put-Optionsschein stellt sich die Situation dementsprechend natürlich genau umgekehrt dar. In diesem Fall ist der Put-Optionsschein "aus dem Geld", wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basispreis liegt und der Optionsschein wäre "im Geld", wenn der aktuelle Kurs niedriger als der Basispreis ist. In welchem Ausmaß sich das "aus dem Geld" sein auf den Preis des Optionsscheins auch auswirkt, hängt von zwei Faktoren ab, nämlich von der Restlaufzeit des Optionsscheins und natürlich davon, wie weit der Optionsschein bereits "aus dem Geld" ist.