Was sind Hybridanleihen?
Bei den Hybridanleihen handelt es sich um Wertpapiere, die bezüglich bestimmter Eigenschaften eine Art von Mischung zwischen Anleihe und Aktien darstellen. Generell handelt es sich bei den Hybridanleihen um ein relativ riskantes Investment, da die Zinszahlung in keiner Weise sicher ist bzw. diese an verschiedene Bedingungen geknüpft ist und auch die Rückzahlung des Kapitals nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt garantiert wird, wie es normalerweise ansonsten bei Anleihen üblich ist. Im Gegenzug für dieses erhöhte Risiko weisen die Hybridanleihen in der Regel eine sehr hohe nominale Verzinsung auf, die aber nur nur für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben ist. Ferner ist ein Hauptmerkmal der Hybridanleihen, dass diese eine enorm lange Laufzeit, zum Teil sogar über 100 Jahre, aufweisen. Da die Hybridanleihen für den Emittenten eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital darstellen und diese Anleihen nachrangig besichert werden, hat der Anleger den Nachteil, dass es bei Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens (Emittenten) so ist, dass seine Forderung auf Rückzahlung des Kapitals hinter den Forderungen aller anderen Gläubiger des Emittenten zurück steht. Für den Emittenten stellen die Hybridanleihen also nachrangige Verbindlichkeiten dar. Ähnlich hoch ist das Risiko des Emittenten bezüglich der Rückzahlung der Anleihe.
Es besteht hier weder ein fester Rückzahlungstermin, noch hat der Anleger einen Anspruch auf Rückzahlung vor Fälligkeit der Anlage. Als Privatkunde wird man die Fälligkeit der Anleihe mit rund 100 Jahren Laufzeit ohnehin im Normalfall nicht selber erleben, weshalb diese Art der Anleihen auch in erster Linie von institutionellen Anlegern genutzt wird. Manche diese Hybridanleihen werden sogar ohne Laufzeitbegrenzung emittiert. Die Hybridanleihen können in der Regel vom Emittenten nach einer gewissen Zeit, oftmals erstmalig nach 8-10 Jahren gekündigt, also zurückgezahlt, werden. Es handelt sich hier jedoch ein Wahlrecht ausschließlich auf Seiten des Emittenten. Erfolgt keine Rückzahlung, wird zudem ein neuer Zinssatz festgelegt, der sich dann an bestimmten Daten, wie dem Interbankenzinssatz, dem Leitzinssatz oder eben der Gewinn- und Verlustsituation des Emittenten orientiert. Aufgrund der Tatsache, dass das Kapital des Anlegers aus der Hybridanleihen eben zum großen Teil als Eigenkapital bewertet wird und die Rendite an die Ertragslage des Emittenten gebunden ist, werden die Hybridanleihen auch mit Aktien verglichen. Aus dem hohen Zinssatz der ersten Jahre kann so mitunter ein recht niedriger Zinssatz werden. Zudem kann die Rückzahlung der Anleihe bei einem ausbleibenden Gewinn des Emittenten beliebig lange verschoben werden. Für den Anleger bedeutet das, sich die Emissionsbedingungen auf das Genaueste durchzulesen, am besten jeden Satz dreimal, um kein wichtiges Detail zu übersehen.