Was sind Nullkuponanleihen?
Bei den Nullkuponanleihen handelt es sich um Rentenpapiere, die im Gegensatz zu fast allen anderen Anleihearten keine Verzinsung beinhalten. Statt der sonst üblichen Zinsen erhält der Anleger die Anleihe zu einem Kurs von deutlich unter 100 Prozent, also mit einem Disagio. Die Differenz zwischen dem gezahlten Kurswert und der letztendlich erfolgenden Rückzahlung der Anleihe zu 100 Prozent stellt dann für den Kunden den Ertrag dar. Nullkuponanleihen werden auch als Zerobonds bezeichnet und waren für viele Anleger aus steuerlichen Gründen vor Einführung der Abgeltungssteuer im Jahre 2009 sehr attraktive Anleihen. Da die Rendite der Anleihe nur aus dem Kursgewinn besteht und nicht aus Zinsen, und man Kursgewinne bis zu letzten Jahr (2008) ab einer Haltedauer von über einem Jahr nicht im Rahmen der Spekulationssteuer versteuern musste, galten die Nullkuponanleihen auch als Steuersparmodell, weil die Erträge aus der Anleihe quasi komplett steuerfrei waren. Diesen Vorteil gibt es seit dem 1. Januar 2009 allerdings nicht mehr, da nun im Rahmen der Abgeltungssteuer auch Kursgewinne voll versteuert werden müssen. Von der Funktionsweise her ist die Nullkuponanleihe also so gestaltet, dass man zum Beispiel eine Anleihen im Nominalwert von 5.000 Euro (Kurs 100 Prozent) bei einer Laufzeit der Anleihe von fünf Jahren zum Kurs von 80 Prozent erwerben kann. Man zahlt also nur 4.000 Euro an den Emittenten, erhält jedoch eine Anleihe im Wert von 5.000 Euro, die dann bei Fälligkeit auch zum Kurs von 100 Prozent zurück gezahlt wird. Die Rendite beträgt in diesem Fall also vier Prozent pro Jahr, heutzutage wohlgemerkt vor Steuern.