Welchen Optionsschein sollte ich kaufen?
Die Frage nach dem "richtigen" Optionsschein ist generell und verallgemeinernd natürlich äußerst schwer, wenn nicht sogar gar nicht zu beantworten. Wenn man sich für das Investment in einen Optionsschein entschieden hat, sollte man in zwei Schritten vorgehen, um den letztendlich passenden Optionsschein auszuwählen. Zunächst einmal muss man aufgrund des reichhaltigen Angebots an Optionsscheinen Schritt für Schritt den in Frage kommenden Basiswert ausfindig machen. Hier kann man im Grunde wie bei der Selektion von Aktien vorgehen. Man muss sich also zunächst überlegen, welche Art von Basiswert man nutzen möchte, also unter anderem eine Aktie, einen Index oder eine Währung. Hat man sich zum Beispiel vom Grundsatz her für den Basiswert Aktie entschieden, ist natürlich zudem zu klären, ob man auf steigende oder fallende Kurse setzen möchte, also in einen Call- oder Put-Optionsschein investieren soll. Anschließend kann man die in Frage kommenden Aktien als Basiswert nach und nach eingrenzen, zum Beispiel nach Ländern, Branchen oder nach Größe der Aktie (Standard- oder Nebenwerte). Hat man sich nun auf einen bestimmten Basiswert, also die Aktie X, festgelegt, gilt es nun im zweiten Schritt die Optionsscheine in diesem Bereich zu vergleichen. Hier sind im Normalfall zwei Kriterien eine wichtige Entscheidungsgrundlage, nämlich die Handelbarkeit und das Risiko-Chance Verhältnis des Optionsscheins.
Mit der Handelbarkeit des Optionsscheins ist gemeint, ob für diesen speziellen Optionsschein auch regelmäßig ausreichend Angebot und Nachfrage besteht, sodass man den Schein jederzeit kaufen und auch wieder verkaufen kann. Es gibt im Grunde kaum eine negativere Situation für den Inhaber eines Optionsscheins, wenn er diesen nicht mehr "los wird", weil kein Handel stattfindet. Um die Handelbarkeit nachvollziehen zu können, sollte man sich einfach auf bestimmten Webseiten im Internet (Finanzseiten, Börsenseiten) ansehen, welche Stückzahlen des in Frage kommenden Optionsscheins in den letzten Tagen und Wochen gehandelt worden sind. Bezüglich der Handelbarkeit kann man bei den Optionsscheinen sehr häufig übrigens beobachten, dass Optionsscheine bestimmter Emittenten deutlich öfter gehandelt werden als die anderer Emittenten, auch wenn sie sogar die gleichen Bedingungen enthalten. Im Durchschnitt sehr häufig gehandelt werden zum Beispiel Optionsscheine des Emittenten Citibank oder auch von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Neben der Handelbarkeit spielt natürlich auch die Ausstattung des Optionsscheins eine große Rolle, wie zum Beispiel das Risiko-Chance Verhältnis. Möchte man bei hohem Risiko auch eine Chance auf einen hohen Gewinn haben, kann man sich beispielsweise für einen Optionsschein mit einem sehr hohen theoretischen Hebel entscheiden. Dieser Optionsschein liegt dann meistens nahe am Geld, ist aber noch nicht im Geld, und hat eine relativ geringe Restlaufzeit. Möchte man hingegen etwas mehr Sicherheit auch im Bereich der Optionsschein-Anlage, so wählt man einen Optionsschein auf den gewählten Basiswert, der eine längere Restlaufzeit hat und deutlich im Geld liegt.