An der Wertpapierbörse kann man unzählige Aktien, Anleihen und noch andere Produkte handeln. Nimmt man die Terminbörse und die Devisenbörse hinzu, kann man zum Beispiel ferner noch Optionen, Futures, CFDs oder Devisen handeln. Für viele Anleger oder Spekulanten, die bisher nur in Tagesgeld, Spareinlagen, oder noch gar nicht in Geldanlagen investiert haben, stellt sich natürlich die Frage, welches Wertpapier oder allgemeiner ausgedrückt, welche Art von an den Börsen handelbare Finanzprodukte das "richtige" Produkt für einen persönlich ist. Diese Frage kann man nicht allgemein beantworten, sondern man muss nach den Zielen und Vorstellungen jeder einzelnen Person fragen, damit man die individuell beste Lösung finden kann. Möchte man als Anleger diese Frage ohne Beratung selber beantworten und heraus finden, welches Produkt man am besten an der Börse handeln sollte, dann gibt es auch hierfür Möglichkeiten, indem man Schritt für Schritt bestimmte Finanzprodukte ausschließt. Um Ihnen zu verdeutlichen, wie dieses in der Praxis aussehen könnte, folgendes Beispiel. Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen, welches Ziel man mit dem Investment verfolgt. Möchte man langfristig Geld anlegen um ein Vermögen aufbauen, möchte man spekulieren und in möglichst kurzer Zeit recht hohe Gewinne erzielen oder möchte man sich beide Möglichkeiten offen halten, man ist also noch unentschlossen? Hat man zum Beispiel vor, langfristig zu investieren, fallen schon einmal Devisen, Optionen, Futures und alle sonstigen Derivate, die man an der Börse handeln kann, als mögliche Produkte weg. Übrig bleiben Aktien, Anleihen und ETFs. Möchte man umgekehrt auf jeden Fall spekulieren und schnell hohe Gewinne erzielen, fallen die meisten Aktien weg (außer sehr spekulative Aktien), sowie Anleihen und ETFs. In diesem Fall muss man sich dann zwischen den Optionen, Futures, CFDs oder Devisen entscheiden. Möchte man sich "alles" offen halten, ist also noch unentschlossen, dann kommen vor allem Aktien und Zertifikate (open-end) in Frage. Wie man sieht, kann man also schon alleine durch die Beantwortung der Frage, welches Ziel man mit der Anlage verfolgt, die Hälfte aller in Frage kommenden Produkte ausschließen.

Im Folgenden führen wir das Beispiel mit zwei möglichen Varianten weiter. Falls Sie sich entschieden haben, spekulativ zu investieren, weil sie hohe Gewinne in kurzer Zeit erzielen möchten, stellt sich die Frage, ob Sie in Devisen oder lieber in Derivate wie Optionen, Futures oder CFDs investieren sollen. Es gibt hier allerdings in dem Sinne keine Aussage, dass zum Beispiel das Investment in Optionen "besser" wäre als das in Devisen oder CFDs. Es ist hier im Grunde eine "Geschmackssache" und auch eine Interessenfrage. Ist man eher davon überzeugt, dass sich bestimmte Aktien sehr gut entwickeln, dann kann man in Optionen investieren. Glaubt man, eine bestimmte Währung wird zukünftig deutlich steigen, dann investiert man in Devisen. Glaubt man jedoch, der Ölpreis wird in naher Zukunft deutlich steigen, sollte man in CFDs mit Basis Öl investieren. Von den Chancen und Risiken unterscheiden sich die genannten Produkte im Grunde kaum, sodass man hier wirklich auch ein bisschen nach "Gefühl" entscheiden kann.

Anders sieht es allerdings aus, wenn man sich dafür entschieden hat, das Investment als langfristige Anlage zu betrachten, denn dann sollte man noch weiter ins Detail gehen, um sich für das richtige Produkt zu entscheiden. Ein langfristiges Investment beinhaltet im Grunde immer, dass man eine gewisse Sicherheit vom Produkt erwartet, da man ja nicht unbedingt eine sehr hohe Rendite haben möchte, sondern es ist vorrangig, dass man später zumindest sein bisher eingezahltes Kapital wieder zurück erhält und natürlich idealerweise noch eine gute Rendite erzielt. Aus diesem Grunde kommen generell also nur noch Anleihen, ETFs oder Aktien als an der Börse handelbare Produkte in Frage. Hier kann man sich nun die Frage stellen, wie hoch die Sicherheit sein soll. Man muss dabei immer abstufen, denn ist die Anlage sehr sicher, ist auch die mögliche Rendite relativ durchschnittlich. Jedes Stück, dass das jeweilige Produkt etwas mehr Risiko beinhaltet, erhöht auf der anderen Seite aber auch die Chance auf eine bessere Rendite. Ist die Sicherheit sehr wichtig, kann man sich zum Beispiel für bestimmte Anleihen (Staatsanleihen mit guten Rating), für bestimmte Aktien (Blue Chips) oder für die ETFs entscheiden. Spielt eine überdurchschnittliche Rendite eine größere Rolle, die auch auf Kosten eines stückweiten Verlustes der Sicherheit gehen kann, kommen zum Beispiel Auslandsanleihen, Währungsanleihen oder Aktien aus bestimmten "Zukunftsbranchen" oder Nebenwerte an sich in Frage. Man sieht also, es gibt im Grunde für jeden Kundentyp Produkte an der Börse, die man handeln kann, man muss sich eben nur aufgrund der richtigen Gesichtspunkte entscheiden. Oftmals ist auch ein Mix aus verschiedenen Finanzprodukten die beste Möglichkeit, die persönlich vorteilhaftesten Finanzprodukte zu finden.

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