Wo und wie kann ich CFDs handeln?
Auch wenn die Kosten beim Handel mit CFDs in der Regel deutlich unter vergleichbaren Kosten liegen, die man in Hinsicht auf den Handel mit Aktien, Fonds oder anderen Wertpapieren hat, so gibt es dennoch unterschiedliche Arten von Kosten und Gebühren, die beim Handel mit CFDs anfallen (können) und die man daher auch kennen sollte. Für jeden Anleger fallen Kosten in Form des Spreads an. Dieses ist die Spanne zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs eines CFDs, die der CFD Broker als Gewinn erhält. Je nach Art des CFDs und natürlich auch je nach Anbieter (CFD Broker) kann diese Spanne in Form des Spread unterschiedlich hoch sein. In der Praxis bewegt sich der Spread im Rahmen zwischen zwei und bis zu 40 Pips (Punkten), wobei ein Pip die kleinste handelbare Einheit darstellt. Rechnet man den Spread in Prozent um, so liegt dieser im Prinzip fast immer unterhalb von 0,10 Prozent (gerechnet vom Gegenwert), diese Kosten sind also relativ gering. Weitere Kosten fallen beim CFD Handel in Form der Transaktionskosten an, wobei diese allerdings in nahezu allen Fällen heute bereits im Spread enthalten sind. In der Regel betragen diese Transaktionskosten zum Beispiel bei einem gehandelten Gegenwert von 10.000 Euro rund 10 Euro, also gerade einmal 0,10 Prozent, bei Gegenwerten ab 10.000 Euro fallen diese Kosten oftmals sogar gänzlich weg. Während die Kosten in Form des Spreads mit den integrierten Transaktionskosten auf jeden Anleger zukommen, der mit CFDs handelt, gibt es auch Kosten, die nicht automatisch anfallen, sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dieses trifft zu Beispiel auf die so genannten Finanzierungskosten zu. Diese Kosten fallen immer dann an, wenn man eine CFD Position über einen Tag hinweg, also über Nacht, in seinem Bestand hält. Die Kosten entstehen dann aus dem Grund, weil dem Anleger der größte Teil des Kapitals, mit dem er die CFD handeln kann (Hebel) vom CFD Broker zur Verfügung gestellt, also geliehen wird, und für diesen Geldverleih möchte der CFD Broker natürlich auch entlohnt werden, wie es beim jeder Kreditvergabe üblich ist.
Verkauft man hingegen ein CFD, geht also short, erhält man Finanzierungserlöse, weil man dem CFD Broker in diesem Fall quasi sein Kapital zur Verfügung stellt, welches dieser anderweitig nutzen kann. Wie hoch die Finanzierungskosten für den Anleger sein können, der CFDs als Bestandsposition über Nacht hält, ist nicht festgelegt. Die Finanzierungskosten in Form der Finanzierungszinsen sind variabel und richten sich in der Regel nach "Leitzinssätzen" wie den Euribor (Interbankenzinssatz) und auch dem jeweiligen Zinsniveau in der "betroffenen" Währungszone. In der Praxis betragen die Finanzierungskosten zum Beispiel die Höhe des Euribor plus einem Aufschlag von drei Prozent, also beispielsweise vier Prozent, natürlich auf das Jahr gerechnet. Wer also zum Beispiel eine CFD Position über einen Gegenwert von 20.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Tagen hält, muss mit Finanzierungskosten von rund 11 Euro rechnen (Vier Prozent aufs Jahr gerechnet von 20.000 Euro ergeben 800 Euro, dieses auf einen Tag umgerechnet ergibt 2,20 Euro pro Tag, also für fünf Tage 11,00 Euro). Dabei klingt 11 Euro berechnet auf einer Grundlage von 20.000 Euro zunächst zwar sehr wenig, man muss dabei aber natürlich bedenken, dass man nicht 20.000 Euro als eigenes Kapital eingesetzt hat, sondern im Beispielfall bei einem Hebel von 100:1 nur 200 Euro. Somit muss man die Kosten von 11 Euro im Grunde auch auf das eigene Kapital von 200 Euro umrechnen, und dann bedeutet das Kosten in Höhe von 5,5 Prozent, was schon recht erheblich ist.