Hedgefonds
Bei den Hedgefonds handelt es sich wohl um die spekulativsten Fonds im gesamten Bereich der Investmentfonds. Während Aktienfonds zum Beispiel in Aktien investieren müssen und Rentenfonds in Anleihen, gibt es bezüglich der Finanzprodukte, in welche die Hedgefonds investieren müssen, keinerlei Vorschriften. Dieser Wegfall von Auflagen bezüglich den zu wählenden Finanzprodukten nutzen die meisten Hedgefonds auch insoweit aus, als dass in diesem Bereich ein Investment in Derivate generell Geschäfte am Terminmarkt durchaus die Regel sind. Die Hedgefonds investieren in der Regel nur einen sehr kleinen Teil ihres Vermögens in Anleihen (wenn überhaupt), der Großteil wird in Aktien und in Derivate investiert. Oftmals finanzieren die Hedgefonds Investitionen sogar durch einen Kredit, es werden dann also zum Beispiel auch Leerverkäufe getätigt oder Derivate mit sehr hohen Hebeln genutzt.
Hedgefonds können in alle Anlageklassen investieren und haben keinerlei Auflagen. Durch Investition häufig auf Kredit sind hohe Renditen und hohe Risiken vorhanden.
Wie hoch das Risiko bei den Hedgefonds ist, zeigt sich erst jüngst in der Finanzkrise, im Rahmen derer weltweit rund 1.500 Hedgefonds aufgelöst werden mussten. Für den Anleger bietet das Investment in Hedgefonds im Grunde nur einen Vorteil, nämlich die Möglichkeit, sehr hohe Renditen erzielen zu können, deutlich höher, als es bei anderen Fonds im Bereich der offenen Investmentfonds möglich ist. Dieser Chance auf hohe Renditen steht aber natürlich ein sehr hohes Anlagerisiko gegenüber, denn da viele Hedgefonds in Terminmarkt-Produkte investieren, kann hier auch nicht wirklich von einer Risikostreuung gesprochen werden, wie es bei den meisten anderen Fonds der Fall ist, auch wenn die Hedgefonds-Manager das gerne dennoch behaupten.
Im Zusammenhang mit dem Thema Fondsmanager kommt man dann direkt auch zum ersten Nachteil der Hedgefonds (neben dem bereits erwähnten hohen Anlagerisiko), nämlich der relativ hohen Verwaltungs- und Managementgebühr, die der Anleger jährlich zu zahlen hat. Durchschnittlich ist es so, dass der Fondsmanager eine Gewinnbeteiligung von rund 20 Prozent erhält, die zwar nicht vollständig der Anleger zahlen muss, aber dennoch wird an dieser Zahl deutlich, wie sehr die Fondsmanager daran interessiert sein werden, hohe Gewinne zu erzielen, was eben vornehmlich durch Derivate erreicht werden soll.
Aufgrund einer Gewinnbeteiligung der Fondsmanager an der Performance sind hohe einzugehende Risiken bei dieser Anlageklasse keine Seltenheit.
Für wen ist nun die Anlage in Hedgefonds geeignet? Sicherlich auf keinen Fall für den Anleger, der durch das Investment in Fonds eine zusätzliche Altersvorsorge aufbauen oder generell sein Kapital sehr langfristig anlegen oder ansparen möchte. Da Hedgefonds keinerlei Sicherheiten zu bieten haben, sind diese wirklich nur relativ spekulativ eingestellten Anleger zu empfehlen, die auch ansonsten in Produkte wie Optionen, Futures oder sonstige spekulative Finanzprodukte investieren.
Weitere Fondsarten und Zielgruppenfonds:
Geldmarktfonds und Rentenfonds Aktienfonds
Immobilienfonds
Mischfonds
Dachfonds Garantiefonds
Fonds auf Branchen
Fonds auf Länder