Risiken bei Anleihen
Wie schon einmal kurz erwähnt, haben Anleihen vier mögliche Risiken. Neben dem zuvor beschriebenen Währungsrisiko existiert zum Beispiel bei jeder Anleihe ein Emittentenrisiko. Dieses besteht in der Hinsicht, dass es nie zu 100 Prozent sicher ist, dass man sein Kapital, welches man durch Kauf der Anleihe dem Emittenten geliehen hat, auch zurück erhält. Sollte der Emittent zahlungsunfähig werden, seine offenen Verbindlichkeiten also nicht mehr begleichen können, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch Sie als Anleger ihr Kapital aus der Anleihe nicht mehr zurück erhalten. Um das Emittentenrisiko besser einschätzen zu können, gibt es die Emittenten-Ratings, zum Beispiel von Standard & Poors oder Moody's. Auch wenn in diesem Rating einige Emittenten als sehr sicher eingestuft werden, so besteht das Emittentenrisiko an sich immer. Ein weiteres Risiko bei Anleihen kann das Zinsrisiko sein. Dieses ist allerdings nur bei Anleihen vorhanden, die keinen festen Zinssatz garantieren. Ist zum Beispiel in den Anleihebedingungen festgelegt, dass ein variabler Zinssatz gezahlt wird, so hat der Anleger eben das Risiko, dass die Zinsen sehr gering ausfallen werden. Bei besonderen Anleihearten, zum Beispiel den Genussscheinen, besteht ebenfalls ein Zinsrisiko bzw. besser gesagt ein Renditerisiko, weil die Höhe der Zinsen oftmals an den Gewinn des Unternehmen gebunden ist. Als viertes mögliches Risiko bei Anleihen gibt es noch ein Kursrisiko. Da nahezu alle Anleihen allerdings bei Fälligkeit zu 100 Prozent des eingesetzten Kapitals wieder an den Anleger zurück gezahlt werden, besteht ein Kursrisiko nur für den Fall, dass man die Anleihe vorzeitig, also vor dem Fälligkeitstermin, wieder verkaufen möchte. Bei an der Börse handelbaren Anleihen ist es so, dass sich wie bei Aktien ein Kurs, der in der Regel einige Prozente um die 100-Prozent Marke herum liegt, bildet, der aufgrund von Angebot und Nachfrage zustande kommt. Liegt der Kurs bei 100 oder mehr Prozent, ist für den Inhaber alles in Ordnung. Liegt der Kurs jedoch bei unter 100 Prozent, bekommt der Anleger weniger Kapital zurück, als er eingezahlt hat, es sei denn, er hat die Anleihe zuvor seinerseits schon zu einem niedrigeren Kurs als 100 Prozent erworben.
Alle Anleihearten im Überblick:
Staatsanleihen Währungsanleihen Auslandsanleihen Unternehmensanleihen
Wandelanleihen Optionsanleihen Genussscheine