Beispiel ETF vs. Fonds auf Sicht von fünf Jahren

Börse

Wenn man vor der Entscheidung steht, ob man sich zum Beispiel für ein Investment in klassische Aktienfonds oder in einen ETF-Fonds entscheiden soll, dann spielt vor allen Dingen auch die mögliche Rendite eine Rolle. Man kann allerdings weder pauschal die Aussage treffen, dass man stets mit einem klassischen Aktienfonds eine höhere Rendite verzeichnen kann als mit einem ETF, genauso wenig kann man aber sagen, dass man mit einem ETF stets eine bessere Rendite als mit einem Aktienfonds erzielt. Es kommt hier auf die jeweilige Situation an und auch in bestimmtem Maße auf die „Fähigkeiten“ des Fondsmanagers beim klassischen Aktienfonds, denn diese Fähigkeiten entscheiden darüber, ob der Fondsmanager Aktien auswählt, die sich besser als der Durchschnitt entwickeln oder eben nicht.

Passive Fonds (ETF) schneiden zu 80 % Wahrscheinlichkeit besser ab als aktive Fonds

Etwas benachteiligt ist der klassische Aktienfonds allerdings bereits von vornherein, denn die Managementgebühr liegt bei Aktienfonds im Durchschnitt bei rund 1,50 Prozent, während beim den ETFs in der Regel geringer Gebühren anfallen, die bei rund 0,50 Prozent liegen. Der klassische Fonds muss also bereits ein Prozent an Performance stärker als der ETF sein, nur um die Mehrgebühren auszugleichen. Wenn man sich die Durchschnittswerte einmal anschaut, so wird man feststellen, was auch durch Statistiken belegt werden kann, dass nur in rund 20 Prozent der Fälle der aktiv gemanagte Aktienfonds besser anschneidet, als der jeweiligen Index als Vergleichsmittel. Rein statistisch gesehen erzielt man mit einem ETF also in 80 Prozent der Fälle eine bessere oder zumindest gleich hohe Performance als beim klassischen Fonds.

 

Dennoch ist in der Praxis natürlich alles möglich, denn der Aktienfonds kann gleich gut, schlechter oder besser als der ETF performen. Wenn man allerdings vom Durchschnitt ausgeht, so erzielt man mit den ETFs im Schnitt eine um rund ein Prozent bessere Performance als mit dem klassischen Aktienfonds. Nimmt man nun noch die Mehrgebühren des Aktienfonds hinzu, ist die Rendite beim ETF rund zwei Prozent im Jahr höher als beim klassischen Fonds. Angenommen, Sie investieren die einmalige Summe von 20.000 Euro auf eine Sicht von fünf Jahren jeweils in einen Aktienfonds und in einen ETF, der auf dem vergleichbaren Aktienindex basiert. Wenn der klassische Aktienfonds nun zum Beispiel auf Sicht von fünf Jahren eine jährliche Durchschnittsrendite von fünf Prozent erzielt (Gebühren bereits abgezogen), dann würde das einen Gewinn von insgesamt 5.000 Euro bedeuten. Nimmt man jetzt an, der ETF würde zwei Prozent an Rendite mehr bringen, dann läge der Gewinn bei 7.000 Euro. Natürlich können diese Werte auch genau umgedreht sein, wenn der Aktienfonds outperformt und den Vergleichsindex, und damit auch den ETF, von der Wertentwicklung her übertrifft. Es gehört für den Anleger also oftmals auch etwas Glück dabei, sich für den „richtigen“ klassischen Fonds zu entscheiden, während die Auswahl bei den ETFs nicht so wichtig ist, denn jeder ETF mit dem gleichen Basisindex beinhaltet auch die gleiche Performance (unterschiedliche Gebühren außen vor).

 

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