ifo Geschäftsklimaindex
Die Abkürzung ifo steht für Institut für Wirtschaftsforschung e.V. und es
handelt sich dabei um eines der größten Wirtschaftsforschungsinstitute in
Deutschland. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in der bayrischen
Landeshauptstadt München und zudem gibt es eine Niederlassung in Dresden.
Das Institut beschäftigt sich in erster Linie mit den
Wirtschaftswissenschaften, der Forschung in diesem Bereich und diversen
Analysen zur wirtschaftlichen Entwicklung (Konjunktur) im Inland. Gegründet
wurde das Institut bereits vor genau 60 Jahren, also mit Gründung der
Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949. Heute kommen dem ifo-Institut
zahlreiche Aufgaben und Tätigkeiten zu. So gibt es beispielsweise die
Aufgabenbereiche Konjunktur und Befragungen, Branchenpolitik, Arbeitsmarkt
und Sozialpolitik, Umwelt und Verkehrs, Außenhandel etc.. Von der Satzung
her ist der Hauptzweck des ifo-Institutes die empirische
sozialwissenschaftliche- und Wirtschafts-Forschung und die Bereitstellung
von bestimmten Daten und Zahlen, die sich in der Regel aus Befragungen und
Analysen ergeben. So berät das Institut zum Beispiel auch die Politik oder
Unternehmen in wirtschaftlichen Fragen, erstellt Wirtschaftssimulationen
oder forscht im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich.
Zu den wichtigsten Aufgaben des ifo-Institutes, wodurch der Verein vielen
Anlegern und Bürger auch bereits ein Begriff ist, ist die Erstellung und
Veröffentlichung des ifo Geschäftsklimaindex, der in Deutschland im Grunde
als das wichtigste Konjunkturbaromter überhaupt gilt. Dieser Frühindikator,
der zum Hauptziel hat, die wahrscheinliche Entwicklung der Wirtschaft in
Deutschland in den nächsten Monaten vorher zu sagen, wird jeden Monat seit
dem Jahre 1972 neu berechnet und veröffentlicht. Ermittelt wird der Index
aufgrund von Antworten auf Fragen, die in einem Fragenkatalog zusammen
gestellt werden. Die Fragen werden dann ausgewertet und bewertet, zudem wird
je nach Saison noch eine Gewichtung vorgenommen. Der Index hat einen
Basiswert von 100, der auf den Daten des Jahres 2000 beruht. Aus den
ermittelten Daten werden drei Hauptreihen gewonnen, nämlich das
Geschäftsklima, die Geschäftsbeurteilung und die Geschäftserwartungen.
Veröffentlicht werden dann sowohl die prozentualen Veränderungen der Werte
im Vergleich zum Vormonat, als auch die absoluten Werte auf der Basis des
Indexstand von 100 aus dem Jahre 2000.
Die angesprochenen Fragebögen werden jeweils in der ersten Woche eines jeden
Monats an verschiedene Unternehmen aus den Bereichen Großhandel,
Einzelhandel, Baugewerbe und verarbeitendes Gewerbe verteilt. Die
Unternehmen sollen dann anhand der Fragen beurteilen, wie sie ihre
Geschäftslage aktuell beurteilen und zudem auch eine Prognose für die nähere
Zukunft abgeben, wie die Aussichten eingeschätzt werden. An der Umfrage
nehmen übrigens rund 7.000 Unternehmen teil, was schon eine hohen Grad an
Repräsentation ermöglicht. Unter den 20 Fragen des Fragebogens sind neben
der Einschätzung der jetzigen und zukünftigen Wirtschaftslage des
Unternehmens zum Beispiel auch Fragen zur Nachfragesituation beim
Unternehmen und zur Veränderung der Mitarbeiteranzahl. Die Bewertung und
Indexberechnung erfolgt dann im Grunde durch die Bildung eines Saldos
zwischen den Antworten "gut" und "schlecht" bei der aktuellen Geschäftslage
bzw. den Antworten "günstiger" und "ungünstiger" bei den Erwartungen für die
nächsten sechs Monate. Für die Börse ist der ifo-Index insofern von
Bedeutung, dass man an den Werten vor allen Dingen ablesen kann, ob die
Stimmung der Unternehmen sich bessert oder verschlechtert. Wie bei nahezu
alle anderen Indikatoren auch, hat eine positive Stimmung in der Regel
zumeist kurzfristig steigende Aktienkurse zur Folge, während sich bei
negativen Änderungen der Stimmung eher vermehrt Verkäufer am Markt finden.
Weitere Barometer und Indikatoren mit Auswirkungen auf die Börse:
ZEW IFO OECD ISM Leitzins (EZB) DIW OPEC GfK BIP (Wachstum)
Erstanträge Arbeitslosenhilfe (USA) Inflation Lagerbestände