Inflation - Inflationsrate 2009 Deutschland
Die Inflation stellt im Grunde schon kein
Konjunkturbarometer mehr dar, sondern ist an sich ein Teil
der Wirtschaftslage und ein ganz wesentlicher Faktor, wenn
es darum geht zu beurteilen, in welcher Konjunkturphase sich
ein Land aktuell befindet. Vom Grundsatz her bedeutet der
Begriff der Inflation, dass die Preise in einer
Volkswirtschaft auf längere Sicht hin in einem bestimmten
Umfang steigen bzw. bereits gestiegen sind. Das Preisniveau
steigt in der Regel aufgrund einer erhöhten Geldmenge, die
sich im Umlauf der Wirtschaft befindet, denn wenn mehr Geld
vorhanden ist, dann ist das Geld weniger wert und die Preise
für Güter werden im Umkehrschluss teurer. Aus diesem Grunde
wird die Inflation auch oftmals als eine Entwertung des
Geldes bezeichnet. Eine der Hauptaufgaben einer jeden
Regierung und den sonstigen Organen im Bereich der
Wirtschaft ist es, die Inflation in Grenzen zu halten. Ein
gewisse Preissteigerung ist zwar sogar wichtig für die
Wirtschaft, aber dennoch sollte diese moderat sein. Als
Wunschziel wird oftmals eine Inflationsrate zwischen 1,0 und
2,0 Prozent angegeben. Man unterscheidet die Inflation zum
Beispiel in eine nachfrageseitige (nachfrageinduzierte) und
eine angebotsseitige Inflation.
Die nachfrageseitige Inflation kommt dadurch zustande, dass
die Nachfrage nach bestimmten Gütern und Dienstleistungen so
rasant ansteigt, da die Anbieter zeitlich nicht in der Lage
sind, die erhöhte Nachfrage durch erhöhtes Angebot zu
befriedigen. Als Folge dessen steigen die Preise nach dem
Gesetz der Marktwirtschaft, weil die Waren knapper werden.
Bei der angebotsseitigen Inflation ist es hingegen so, dass
die Inflation zustande kommt, weil bei den Unternehmen die
Produktionskosten bzw. die Lohnkosten oder Zinskosten für
Finanzierungen ansteigen. Diese steigenden Ausgaben gibt das
Unternehmen dann in Form von Preiserhöhungen der Produkte
und Dienstleistungen an die Verbraucher weiter. Die Folgen
der Inflation sind weitreichend und hängen natürlich auch
vom Stärkegrad der Inflationsrate ab. Eine Inflation kann
sich auf verschiedene Art und Weise auch auf die Börse und
die Aktienkurse auswirken, hier gibt es mehrere mögliche
Zusammenhänge und Szenarien. Durch eine steigende Inflation
wird das Geld weniger wert bzw. die Preise steigen, sodass
der Verbraucher weniger konsumieren kann. Weniger Konsum
verschlechtert die Einnahmen der Unternehmen, was zu
reduziertem Gewinn und daher auch zu fallenden Aktienkursen
führen kann.
Auf der anderen Seite ist eine moderate Inflation natürlich
auch positiv zu bewerten, besonders wenn es sich um eine
nachfrageinduzierte Inflation handelt. Denn in diesem Fall
erhöht sich die Nachfrage seitens der Verbraucher stark, was
auch eine positive Wirtschaftslage hindeutet, die
Unternehmen müssen ihre Kapazitäten ausweiten und die
Produkte steigt, also auch die Einnahmen. Dieses Szenario
würde aufgrund der erwarteten Mehreinnahmen bei den
Unternehmen eher in logischer Konsequenz zu steigenden
Aktienkursen führen. Es lässt sich generell also nur sehr
schwer beurteilen, auf welche Art und weise sich eine
Inflation auf die Börse auswirkt. Im Jahre 2009 zum Beispiel
ist von Inflation keine Rede, sondern man spricht vielmehr
von einer drohenden Deflation, die Preise sinken also in
größerem Maße. Die Börsen werten dieses anscheinend auch als
positiv, denn die Aktienkurse sind seit März 2009 um rund 50
Prozent angestiegen, auch wenn eine Deflation auf eine sehr
schlechte Wirtschaftslage hindeutet.
Aktuelle Zahlen: Anstieg von 0,2 - 0,4 % zum Vorquartal (Stand: November 2009)
Weitere Barometer und Indikatoren mit Auswirkungen auf die Börse:
ZEW IFO OECD ISM Leitzins (EZB) DIW OPEC GfK BIP (Wachstum)
Erstanträge Arbeitslosenhilfe (USA) Inflation Lagerbestände