OPEC

Barometer

Den Namen OPEC hat sicherlich schon jeder Bürger einmal gehört, meistens in Zusammenhang mit dem Rohstoff Öl, wenn mal wieder über Preisänderungen oder eine Veränderung der Fördermengen verhandelt wird. OPEC steht für "Organization of Petroleum Exporting Countries), zu deutsch: die Organisation der Erdöl exportierenden Länder. Gegründet wurde die OPEC vor knapp 50 Jahren, nämlich im Jahre 1960 in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Seit dem Jahre 1965 ist der Hauptsitz der Organisation allerdings in der österreichischen Landeshauptstadt Wien, auch wenn Österreich selber natürlich kein Erdöl exportierendes Land ist. Die OPEC zählt der zeit 12 Mitgliedsstaaten, und zwar sind dieses: Algerien, Angola, Libyen, Nigeria, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Ecuador und Venezuela. Nordamerikanische und europäische Staaten sind also nicht vertreten. Die Treffen der Minister für den Bereich Erdöl / Energie der Mitgliedsstaaten der OPEC finden zweimal im Jahr statt, um die Situation rund um den weltweiten Erdöl-Markt und den Handel zu analysieren und zu beurteilen. Je nach Situation wird dann entweder beschlossen, die Menge der Erdölförderung zu reduzieren, zu erhöhen oder auch unverändert zu belassen. Alle Maßnahmen sollen dazu dienen, den Ölmarkt stabil zu halten. Das Hauptziel der OPEC steht allerdings im krassen Gegensatz zur Marktwirtschaft, denn die Mitgliedsstaaten haben eben durch diese Regulierung der Fördermengen das Ziel, ein Monopol zu behalten und den Preis selber bestimmen zu können. Eine freie Preisbildung auf dem Weltmarkt, wie es in der Marktwirtschaft üblich wäre, soll so eindeutig verhindert werden.

Auch für die Börse ist die OPEC von Bedeutung, denn Aktienkurse und der Ölpreis stehen in bestimmter Beziehung zueinander bzw. die Börse reagiert auf Änderungen des Ölpreises. Wird auf dem Treffen der OPEC beispielsweise beschlossen, die Fördermengen zu reduzieren, hätte das einen steigenden Ölpreis zur Folge, weil das Angebot geringer wird. Auf steigende Ölpreise reagiert die Börse in der Regel negativ, weil die Unternehmen, die zur Produktion, Verarbeitung etc. Öl benötigen, dieses nun teurer einkaufen müssen, was zu steigende Ausgaben und somit zu sinkenden Gewinnen führen wird. Nur die Aktienkurse der Unternehmen, die mit dem Verkauf und der Förderung von Erdöl ihr Geld verdienen, werden in der Regel steigen, weil erhöhte Ölpreise hier auch erhöhte Einnahmen bedeuten. Andererseits ist ein steigender Ölpreis aber auch in der Regel ein gutes Zeichen für die Wirtschaft, denn man geht bei steigenden Preisen davon aus, dass sich die Nachfrage erhöht hat, was darauf schließen lässt, dass die Unternehmen mehr Öl benötigen weil sie mehr Aufträge haben und daher besser verdienen werden. Ob sich die Ölpreis-Anhebung letztendlich auf die Börse positiv oder negativ auswirkt hängt auch davon ab, wie die Preiserhöhung zustande kommt. Werden die Preise "ohne Hintergrund" einfach nur aufgrund einer Reduzierung der Fördermengen der OPEC erhöht, hat das nicht unbedingt etwas mit einer besseren Wirtschaftsentwicklung zu tun. Steigen die Preise jedoch aufgrund steigender Nachfrage, ist dieses ein gutes Zeichen für die Wirtschaft und kann dann auch für steigende Aktienkurse sorgen.

 

Weitere Barometer und Indikatoren mit Auswirkungen auf die Börse:

ZEW  IFO  OECD  ISM  Leitzins (EZB)  DIW  OPEC  GfK  BIP (Wachstum) 

Erstanträge Arbeitslosenhilfe (USA)  Inflation  Lagerbestände


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