Lagerbestände

Barometer

Die Inflation stellt im Grunde schon kein Konjunkturbarometer mehr dar, sondern ist an sich ein Teil der Wirtschaftslage und ein ganz wesentlicher Faktor, wenn es darum geht zu beurteilen, in welcher Konjunkturphase sich ein Land aktuell befindet. Vom Grundsatz her bedeutet der Begriff der Inflation, dass die Preise in einer Volkswirtschaft auf längere Sicht hin in einem bestimmten Umfang steigen bzw. bereits gestiegen sind. Das Preisniveau steigt in der Regel aufgrund einer erhöhten Geldmenge, die sich im Umlauf der Wirtschaft befindet, denn wenn mehr Geld vorhanden ist, dann ist das Geld weniger wert und die Preise für Güter werden im Umkehrschluss teurer. Aus diesem Grunde wird die Inflation auch oftmals als eine Entwertung des Geldes bezeichnet. Eine der Hauptaufgaben einer jeden Regierung und den sonstigen Organen im Bereich der Wirtschaft ist es, die Inflation in Grenzen zu halten. Ein gewisse Preissteigerung ist zwar sogar wichtig für die Wirtschaft, aber dennoch sollte diese moderat sein. Als Wunschziel wird oftmals eine Inflationsrate zwischen 1,0 und 2,0 Prozent angegeben. Man unterscheidet die Inflation zum Beispiel in eine nachfrageseitige (nachfrageinduzierte) und eine angebotsseitige Inflation.

Die nachfrageseitige Inflation kommt dadurch zustande, dass die Nachfrage nach bestimmten Gütern und Dienstleistungen so rasant ansteigt, da die Anbieter zeitlich nicht in der Lage sind, die erhöhte Nachfrage durch erhöhtes Angebot zu befriedigen. Als Folge dessen steigen die Preise nach dem Gesetz der Marktwirtschaft, weil die Waren knapper werden. Bei der angebotsseitigen Inflation ist es hingegen so, dass die Inflation zustande kommt, weil bei den Unternehmen die Produktionskosten bzw. die Lohnkosten oder Zinskosten für Finanzierungen ansteigen. Diese steigenden Ausgaben gibt das Unternehmen dann in Form von Preiserhöhungen der Produkte und Dienstleistungen an die Verbraucher weiter. Die Folgen der Inflation sind weitreichend und hängen natürlich auch vom Stärkegrad der Inflationsrate ab. Eine Inflation kann sich auf verschiedene Art und Weise auch auf die Börse und die Aktienkurse auswirken, hier gibt es mehrere mögliche Zusammenhänge und Szenarien. Durch eine steigende Inflation wird das Geld weniger wert bzw. die Preise steigen, sodass der Verbraucher weniger konsumieren kann. Weniger Konsum verschlechtert die Einnahmen der Unternehmen, was zu reduziertem Gewinn und daher auch zu fallenden Aktienkursen führen kann.

Auf der anderen Seite ist eine moderate Inflation natürlich auch positiv zu bewerten, besonders wenn es sich um eine nachfrageinduzierte Inflation handelt. Denn in diesem Fall erhöht sich die Nachfrage seitens der Verbraucher stark, was auch eine positive Wirtschaftslage hindeutet, die Unternehmen müssen ihre Kapazitäten ausweiten und die Produkte steigt, also auch die Einnahmen. Dieses Szenario würde aufgrund der erwarteten Mehreinnahmen bei den Unternehmen eher in logischer Konsequenz zu steigenden Aktienkursen führen. Es lässt sich generell also nur sehr schwer beurteilen, auf welche Art und weise sich eine Inflation auf die Börse auswirkt. Im Jahre 2009 zum Beispiel ist von Inflation keine Rede, sondern man spricht vielmehr von einer drohenden Deflation, die Preise sinken also in größerem Maße. Die Börsen werten dieses anscheinend auch als positiv, denn die Aktienkurse sind seit März 2009 um rund 50 Prozent angestiegen, auch wenn eine Deflation auf eine sehr schlechte Wirtschaftslage hindeutet.

 

Aktuelle Zahlen: Anstieg von 0,2 - 0,4 % zum Vorquartal (Stand: November 2009)

 

Weitere Barometer und Indikatoren mit Auswirkungen auf die Börse:

ZEW  IFO  OECD  ISM  Leitzins (EZB)  DIW  OPEC  GfK  BIP (Wachstum) 

Erstanträge Arbeitslosenhilfe (USA)  Inflation  Lagerbestände


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