ZEW-Index
ZEW ist die Abkürzung für "Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung".
Dieses Institut hat seinen Hauptsitz in Mannheim und gilt als eines der
führenden Forschungsinstitute im Bereich der Wirtschaftswissenschaften in
Deutschland. Das Institut besteht seit knapp 20 Jahren und wurde im Jahre
1990 auf Initiative der Landesregierung Baden-Württemberg, einigen
Wirtschaftsunternehmen und der Universität Mannheim hin ins Leben gerufen.
Wie einige andere Institute, so ist auch das ZEW in der Öffentlichkeit vor
allen Dingen aufgrund bestimmter Zahlen bekannt, die sich mit der
wirtschaftlichen Situation in Deutschland beschäftigen. Bei der ZEW ist vor
allen Dingen der ZEW-Index im gesamten Wirtschaftsbereich bekannt. Konkret
handelt es sich beim ZEW-Index um einen Frühindikator, dass bedeutet, der
Index gibt Anzeichen dafür, wie sich die Wirtschaft in Deutschland in
näherer Zukunft entwickeln könnte. Der Index wird monatlich aufgestellt und
veröffentlicht und kommt zustande, indem jeweils 350 Finanzexperten
hinsichtlich der Frage interviewt werden, wie sie die Konjunktur in den
nächsten sechs Monaten in Deutschland einschätzen. Aufgrund der Ergebnisse
der Befragung wird dann der Index berechnet, der neben dem ifo-Geschäftsklimaindex
als wichtigster Konjunkturindikator in Deutschland gilt.
Berechnet wird der ZEW-Index wie folgt: Es wird der Saldo zwischen den
Aussagen der 350 Umfrageteilnehmer berechnet, ob die Aussichten der
Wirtschaft positiv oder negativ bewertet werden. Angenommen, von den 350
Befragten geben 200 Personen an, sie erwarten gute konjunkturelle Aussichten
in den nächsten Monaten, 100 Personen sind eher negativ eingestellt und 50
Personen erwarten keine Änderungen in naher Zukunft hinsichtlich der
konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Die 50 "unentschiedenen"
Personen werden zur Berechnung des Index nicht mit einbezogen, aus den
restlichen Ergebnissen wird dann der Saldo gebildet. Das bedeutet, von 300
Personen, die eine Meinung bezüglich einer Änderung abgegeben haben, sehen
200 Personen (also zwei Drittel) die Lage positiv und ein Drittel 100
Personen) negativ. 66 Prozent sind also für eine Verbesserung der
Konjunkturlage, 33 Prozent für eine Verschlechterung, also gibt sich daraus
als ZEW-Index der Wert von 33 (66-33). Der durchschnittliche Mittelwert des
ZEW-Index liegt übrigens (Stand 2008) bei rund 30. Generell hat der Index in
der Regel den Einfluss auf die Börse, dass ein positiver Wert zunächst
einmal auch als positiv gilt. Liegt der ZEW-Index über dem Mittelwert von
30, gilt das für die Börsianer als besonders gutes Zeichen, da die meisten
Experten von einer konjunkturellen Verbesserung ausgehen, was die Aktienkurs
zumeist steigen lässt. Ein Index unter 30 oder sogar ein negativer Index
deuten auf eine schlechte Konjunktur hin, was eher für fallende Aktienkurse
an der Börse spricht.
Weitere Barometer und Indikatoren mit Auswirkungen auf die Börse:
ZEW IFO OECD ISM Leitzins (EZB) DIW OPEC GfK BIP (Wachstum)
Erstanträge Arbeitslosenhilfe (USA) Inflation Lagerbestände